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Auf den Hund gekommen

Personenretter auf vier Pfoten in der MVA

Ein ungewöhnlicher Trainingsort ist die Müllverwertungsanlage für die Superspürnasen des Internationalen Hundeverband e.V. Aber Anton, Billy und Antonio stehen schon in den Startlöchern und können es kaum noch erwarten. 

Mantrailing ist die sogenannte Personensuche unter Einsatz von Hunden, die Mantrailer oder Personenspürhunde genannt werden. Dabei wird der hervorragende Geruchssinn der Hunde genutzt. Nur einmal schnuppern sie an der Geruchsprobe, wie z.B. einem Kleidungsstück, das die „vermisste“ Person getragen hat, und dann geht es los: Nase runter und auf zur Spurensuche in der Verbrennungsanlage des Zweckverbandes Müllverwertungsanlage Ingolstadt.

Manch ein Tierfreund und Hundeliebhaber mag das für einen unpassenden und wenig tierlieben Einsatzort halten, doch gerade die komplexe Umgebung mit ihren vielfältigen Szenarien und Gerüchen macht die MVA zur einem idealen Trainingsgelände für die Hundestaffel. Denn trainiert wird für den Ernstfall bei Unglücken und Katastrophen, bei denen die Vierbeiner sicher keine klinisch-reine Umgebung vorfinden. Zudem sorgte Alfred Wächter, Mitarbeiter der MVA, für die Sicherheit der Spürnasen und ihrer Halter und Halterinnen während der gesamten Übung.

Das Suchen ist harte Arbeit und Vergnügungen zugleich

Die Verwirbelungen von Luftströmen im Innenbereich und der Wind im Außengelände der Müllverwertungsanlage stellen eine enorme Herausforderung für die Spürnasen dar, ebenso wie die großen Temperaturunterschiede von einem Raum zum anderen. Dieses Training ist nicht nur extrem anstrengend für den außergewöhnlichen Geruchssinn der Tiere, sondern kostet gerade in unbekannten Situationen sowie bei ungewohntem Untergrund z.B. Gitterböden und Industrietreppen dem einen oder anderen Hund eine unglaubliche Überwindung. Daher trainiert die Hundestaffel ihre Vierbeiner, um sie an die unterschiedlichsten Arbeitsumgebungen zu gewöhnen, an möglichst vielen und sehr unterschiedlichen Trainingsorten, wie der MVA Ingolstadt, dem Straubinger Zoo oder auch an einem alten Munitionslager.

Eine Belohnung gibt es natürlich nach jedem Sucherfolg, und das freudige Schwanzwedel des Hundes lässt den Spaß des Vierbeiners an der Spursuche erkennen.

„Ein liebevoller Umgang ist hierbei das Wichtigste“

erklärt Alexander Probst, 2. Vorstand und Zuständiger unter anderem für den Fachbereich Ausbildungswesen der Hundeführer und Hunde des Internationaler Hundeverband e.V. Damit gibt man den Hund die Sicherheit und das Vertrauen, dass ihm auch in dieser fremden Situation nichts passieren kann, so kann er sich voll und ganz auf seine Aufgabe der Personensuche konzentrieren.

Die Motivation der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre Hunde als Personenspürhunde ausbilden zu lassen sind ganz unterschiedlich. Für die einen ist es mehr ein Hobby von Hund und Herrchen bzw. Frauchen, die anderen wollen ihrem Hund die Möglichkeit bieten, sich zu fordern und auszupowern. „Hier wird auch keiner diskriminiert,“, erzählt Alexander Probst, der seit Jahren Personenspürhunde ausbildet, „ob Groß oder Klein, es sind die verschiedensten Hunde mit dabei.“

MVA unterstützt die unterschiedlichsten Rettungsdienste

Der Zweckverband sieht die Förderung und Unterstützung von Vereinen als Teil seiner gesellschaftlichen Verantwortung und seines Werte- und Nachhaltigkeitsverständnis. Xenia Willersinn, Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, erläutert: „Auf diese Art und Weise kann der Zweckverband ohne großen Aufwand, Vereine auf ganz einfache Weise unterstützen. Auch die Freiwillige Feuerwehr hat erst vor kurzen das Gelände der MVA für Übungszwecke genutzt. Der Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt bietet gerne je nach Möglichkeiten den unterschiedlichsten Rettungsdiensten verschiedenste Szenarien in der Anlage zum Üben.“

 

Erschienen im IN Today am 03.05.2019 - Ausgabe 4

© Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt