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Müllverbrennung und Nachhaltigkeit – passt das zusammen?

Die MVA Ingolstadt unterstützt Müllvermeidung, Recycling sowie Klima- und Umweltschutz

Nachhaltigkeit und Klimaschutz gewinnt immer mehr an politischer und gesellschaftlicher Bedeutung. In allen Medien wird hierüber ausführlich diskutiert sowie ein Umdenken und Änderung unseres Handelns postuliert. Zero-Waste, #plasticfree, Abkehr von Verbrennung sind dabei die Ideen für unseren Umgang mit Abfällen.

Brauchen wir noch eine Müllverbrennung?

Keine Frage, der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Müllvermeidung ist die oberste Maxime einer nachhaltigen Abfallwirtschaft. Aber ein kurzer Blick auf unser Konsumverhalten genügt, um festzustellen, dass wir hiervon weit entfernt sind. Mit einem Abfallanfall von mehr als 600 kg pro Person und Jahr gehören die Deutschen zu den TOP-Abfallproduzenten in der Welt. Ebenso aber gelten sie auch als Weltmeister in Mülltrennung und Recycling und halten so die negative Umweltauswirkungen ihrer Wegwerfpraxis vergleichsweise gering.

Die deutsche Abfallwirtschaft gilt als sehr geordnet und technologisch weit entwickelt. Bereits im Jahr 2005 wurde die Deponierung von Siedlungsabfällen eingestellt. Die Deponie des Zweckverbands Müllverwertungsanlage Ingolstadt wird lediglich noch für die Ablagerung inerter Abfälle, wie Asbest oder Mineralwolle genutzt. Viele Länder Europas entsorgen weiterhin viele ihrer Siedlungsabfälle auf Deponien und verursachen damit viele Emissionen an Methan, das 21x schädlicher auf das Klima wirkt als Kohlendioxid.

Hierzulande wurde verstärkt auf Recycling und Verbrennung gesetzt. Dabei stellen beide Verfahren keine Konkurrenz dar, sondern ergänzen sich:  Wertstoffe werden getrennt, dem Recycling und einer Wiedernutzung zugeführt, nicht wiederverwertbare Reste werden durch Verbrennung umweltfreundlich entsorgt. So die Theorie.

Es ist nicht alles grün, wo ein grüner Punkt ist

Die meisten Verbraucher sind der Ansicht, dass hierzulande in Sachen Recycling alles bestens bestellt ist. Schließlich werden viele Wertstoffe getrennt, und es gibt die gelbe Tonne oder den gelben Sack für das Recycling unserer großen Mengen an Verpackungsmüll. Aber gerade diese Systeme führen zu einem unbefangenen Umgang mit kaum recyclebaren Verpackungen und nehmen so den Druck von Produzenten umweltfreundliche Verpackungen zu entwickeln oder auf unnötige Verpackungen zu verzichten. Das wäre aber dringend nötig, denn nur rd. 30 % der im Dualen System gesammelten Abfälle können wirklich recycelt werden.

Die MVA macht ihre Hausaufgaben

Thermische Abfallbehandlungsanlagen wie die MVA Ingolstadt entsorgen nicht nur nicht recyclebare Abfälle und sind damit unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Abfallwirtschaft. Sie tun weit mehr: sie verwerten und recyclen ebenfalls.

Aus der sogenannten Rostasche – dem Rest, der nach der Verbrennung übrigbleibt – wird mittels verschiedener Verfahren noch Stahlschrott und Nichteisenmetall aussortiert und der Wiederverwertung zugeführt.

Der Energieinhalt der Abfälle wird mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad aus den Abfällen zurückgewonnen und in Form von Wärme und Strom verwertet. Da rd. 50 % des eingesetzten Abfalls aus Biomasse entsteht gilt auch dieser Anteil an Strom und Wärme als regenerativ und kann so in der Region Energie aus fossilen Brennstoffen substituieren. Das schont das Klima.

Anlagen wie die MVA Ingolstadt genügen mit Ihren innovativen Technologien höchsten Umweltstandards und halten mit ihren niedrigen Emissionen, die weit unter den geforderten gesetzlichen Grenzwerten liegen, die Umwelt sauber.

Müllvermeidung, Recycling, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind Themen, die dem Zweckverband Müllverwertungsanlage sehr am Herz liegen. Daher unterstützt die MVA Ingolstadt auch Projekte, wie zum Beispiel die Bewerbung des Gnadenthal Gymnasiums als "Lernort für Nachhaltigkeit", um das Bewusstsein in diesem Bereich nachhaltig zu schärfen.

Mehr muss getan werden

Entsprechend dem Kreislaufwirtschaftsgesetz sind die Erzeuger oder Besitzer von Abfällen zur Verwertung ihrer Abfälle verpflichtet. Wir, Verbraucher, sind also gefragt bewusster zu leben und genauer hinzusehen, was wir kaufen und was wir wegwerfen.

Zwar werden von der Müllverwertungsanlage Ingolstadt wertvolle Rohstoff nach der Verbrennung aus dem Müll zurückgewonnen und zusätzlich wird der angelieferte Abfall zur Produktion von Strom und Fernwärme eingesetzt, jedoch landen leider immer noch zu viele brauchbare Wertstoffe, die eigentlich recycelt werden könnten, im Restmüll. Dem kann nur durch konsequente Mülltrennung und Nutzung von Wertstoffsammlungen entgegengewirkt werden. Es liegt also in der Verantwortung jedes einzelnen, dass Restmüll lediglich der Rest ist, und die Müllverbrennung ihre integrale Rolle in einer nachhaltigen und zukunftsgerichteten Abfallwirtschaft erfüllen kann.

 

Erschienen im Donaukurier "Ingolstadt informiert" am 15.11.2019 - Ausgabe 44

© Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt