Die energetische Verwertung von Abfällen, die Verbrennung mit gleichzeitiger Energienutzung, steht an vierter Stelle der Rangordnung im Kreislaufwirtschaftsgesetz. Es ist unumstritten, dass die thermische Müllverwertung aus der aktuellen Abfallwirtschaft nicht weg zu denken ist. In Verbrennungsanlagen, wie der MVA Ingolstadt, landen jedoch leider immer noch Abfälle, die eigentlich vermieden oder zumindest wiederverwendet werden könnten.
Die Abfallvermeidung kommt immer an erster Stelle noch vor dem Recycling. Wenn aber Müll nicht zu vermeiden ist, sollten der Abfall so weit möglich stofflich verwertet und dann erst der übrig gebliebene Rest thermisch verwertet werden. Dieser wird kontrolliert in thermischen Abfallbehandlungsanlagen verbrannt und die dabei freigesetzte Wärme zur Energiegewinnung genutzt. Dadurch kommt es zu einer sogenannten Ressourcenschonung, da unter anderem der Verbrauch von fossilen Energieträgern, wie z. B. Erdgas, Kohle oder Erdöl, reduziert wird.
Müll, der nicht in den Restmüll gehört und auch nicht in die MVA
Eigentlich weiß jeder was in die Restmülltonne gehört und was nicht. Ebenso was man bei Sperrmüll „vor die Tür stellen“ darf oder auch nicht. Doch verschiedene Haushaltsgegenstände enthalten diverse Schadstoffe die nicht in die Mülltonne gehören, sondern z.B. zum Wertstoffhof oder zu anderen Sammelstellen gebracht werden sollten.
Elektrogeräte dürfen nicht einfach in die Restmülltonne geworfen werden. Ebenso wenig sollten diese in der MVA Ingolstadt angeliefert werden. Elektrogeräte werden in Ingolstadt an Wertstoffhöfen kostenlos zurückgenommen.
Medikamente, Batterien, Bauschutt
Medikamente können über die Restmülltonne entsorgt und in der MVA Ingolstadt bei ca. 1.000 Grad rückstandsfrei verbrannt werden. Sie sollten in keinem Fall in die Toilette gegeben werden, da sie z.T. über die Kläranlage in unsere Flüsse gelangen.
Medikamente werden aber auch von vielen Apotheken und allen Schadstoffsammelstellen der Entsorgungsunternehmen angenommen.
Batterien können in den Sammelboxen des Einzelhandels, auf Wertstoffhöfen oder bei größeren Batterien bei Entsorgern abgegeben werden.
Bauschutt kann in kleineren Mengen auf unsere Deponie in Eberstetten (Autobahnausfahrt Schweitenkirchen) abgegeben werden. Eine vorherige Terminvereinbarung ist erforderlich.
In der Region Ingolstadt und Umgebung gibt es unter anderem im Wertstoffhof Fort Hartmann eine Annahmestelle für kleine Mengen an Bauschutt.
Das Abfall-ABC der Kommunalbetriebe Ingolstadt beinhaltet genaue Informationen zur Abfallentsorgung von privaten Haushalten in der Region.
Neben Restmüll wird auch Sperrmüll in der MVA verwertet
Neben Rest- und Sperrmüll, der über die kommunale Müllabfuhr beim Zweckverband angeliefert wird, können auch Privatpersonen bei zeitweise größerem Abfallaufkommen selbst in der MVA anliefern. Gleiches gilt für Sperrmüll, wie Möbel, altes Spielzeug, Matratzen, Bodenbeläge etc., die bei Renovierungsarbeiten oder Umzügen anfallen. Die Anlieferung ist nach vorheriger Onlinebuchung eines Termines unter www.mva-ingolstadt.de möglich.
Stoffliche und thermische Verwertung sparen beide CO2
An erster Stelle, wie auch beim Kreislaufwirtschaftsgesetz, steht natürlich immer die Müllvermeidung. Nur der Müll, der nicht vermieden oder stofflich verwertet werden kann, also „der Rest“ sollte in die thermische Verwertung gegeben werden, in der Region übernimmt diese Aufgabe der Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt. Denn nicht nur jede Tonne stofflich verwerteter Abfall, sondern auch die thermische Müllverwertung spart CO2, da durch die Erzeugung von Strom und Fernwärme fossile Energieträger ersetzt werden.
Erschienen am 30.04.2021 in der INDirekt